Dänemark: Louisiana - Kunstgenuss mit Meerblick
Dänemark: Louisiana - Kunstgenuss mit Meerblick
Louisiana, nur eine gute halbe Stunde mit dem Auto oder der Bahn von der dänischen Hauptstadt entfernt, ist Dänemarks beliebtestes Museum. Kein anderes bekommt in seinem Gästebuch oder bei Internetportalen wie Tripadvisor so viel hymnisches Lob: „unglaublich schöne Lage“, „schlichtweg atemberaubend“, „auch beim vierten Besuch überraschend“ oder „ganz einfach märchenhaft und wunderschön“, heißt es da wie dort in einem Dutzend verschiedener Sprachen.
Als Louisiana 1958 eröffnet wurde, neben einer alten Patriziervilla, wurden zunächst nur die Objekte zeitgenössischer Künstler aus dem eigenen Land ausgestellt. Schon bald wurden das Konzept und mit ihm das Museum erweitert: um eine Konzerthalle, um Flügelbauten, an denen auch Jörn Utzon, der geniale Architekt der Sydney-Oper mitgewirkt hat, um einen Konzertsaal, schließlich um ein Kinderkunsthaus.
Seither werden permanent etwa 3.000 Artefakte gezeigt, immer wieder ergänzt durch Sonderausstellungen, mindestens fünf in jedem Jahr, darunter so spektakuläre wie kürzlich eine Schau von über 30 Warhol-Bildern, Pop Art vom Feinsten, aber - und das war das Besondere - nach Motiven von Edvard Munch, dem großen Norweger.
Louisiana zeigt vorwiegend Kunst nach 1945, im Mittelpunkt stehen Bilder und Plastiken der 60er bis frühen 90er-Jahre, aus Deutschland sind so prominente Namen wie Georg Baselitz und Anselm Kiefer, aber auch der Leipziger Fotograf Andreas Gursky vertreten.
Die Bilder der Pop Art-Größen Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg und Warhol sind ständig zu sehen, großzügig präsentiert, hell und lichtdurchflutet auch in den unterirdischen Räumen.
Drei Ehefrauen - und alle hießen sie Louise
Am Randes des Dörfchen Humlebæk - so und nicht Louisiana heißt auch die Bahnstation - hatte sich 1855 der königliche Hofjäger Alexander Brun einen Landsitz zugelegt, nobel und weitläufig. Dieser Brun war seinerzeit dreimal verheiratet gewesen, und immer, wie der Zufall es wollte, hieß seine jeweilige Frau Louise. Das brachte mehr als hundert Jahre später die Gründer und Förderer des neuen Kunstmuseum dazu, ihren modernen Bau neben der Brun-Villa „Louisiana“ zu nennen; es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die immer noch anhält.
Man kann das zeitgenössische Kunsterlebnis Louisiana fantasievoll mit den Traditionen dänischer Esskultur verbinden. Zehn Fußminuten nördlich vom Museum bietet der „Gamle Humlebæk Kro“, 1740 von König Christian VI. privilegiert, Deftiges und Feines: Hacksteak nach Art der Waldläufer in der Jagdstube, marinierte Heringe und Krebssuppe am Kapitänstisch, Frokost, Kaffe und Kuchen im Garten vor dem alten Krug.
Adresse:
Louisiana, Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13, DK-3050 Humlebæk, Tel. +45 4919 0719, www.louisiana.dk.