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Smart und cool: das nachhaltige Göteborg

Skyline des Göteborger Hafens
Skyline des Göteborger Hafens (Foto: Anders Wester / Göteborg & Co)

Smart und cool: das nachhaltige Göteborg

Über 400 Jahre alt ist sie, die schwedische Hafenstadt Göteborg. Es war König Gustaf II. Adolf – der „Löwe aus dem Norden“ –, der im Jahr 1621 keine 800 Meter vom Wasser entfernt gestanden haben, mit dem Finger auf den Boden gezeigt und gesagt haben soll: „Hier soll meine Stadt liegen.“ Wo der Fluss Göta Älv in die Nordsee mündet, sollte eine „See- und Handelsstadt“ entstehen. Vom ersten Moment an war Göteborg dem Wasser zugewandt; heute zählt der Hafen zu den größten in Nordeuropa.

Vier Jahrhunderte nach der Gründung ist Göteborg mehr denn je eine blühende „See- und Handelsstadt“, wo sich in den Kanälen, am Hafen und unter den rund 50 Brücken Boote jeder Größe tummeln. Wer die 600.000-Einwohner-Stadt in Westschweden besucht, erlebt eine Mischung aus Städtetrip und Naturerlebnis. Schwedens zweitgrößte Stadt ist berühmt für ihre „Fischkirche“, den Hafen, Nordeuropas größten Vergnügungspark Liseberg und nicht zuletzt die Nähe zum westschwedischen Schärengarten.

Public Sauna in Frihamnen / Jubileumsparken
Public Sauna in Frihamnen / Jubileumsparken (Foto: Peter Kvarnström / Göteborg & Co)

400. Jahrestag – Geburtstagsparty 2023

Anläßlich des 400. Jubiläums sind in Göteborg neue Highlights entstanden. Das markanteste ist der Jubiläumspark (Jubileumsparken) mit einem öffentlichen Bad, einer spektakulären Sauna aus recycelten Materialien und der Kletterwand "Berget". Im Rahmen der Initiative "Land Art" haben grüne Plätze in und um Göteborg Kunst im öffentlichen Raum bekommen, die mit der Umgebung harmoniert, unter anderem den Aussichtsturm "Nuet" im Viertel Norra Hisingen.

Auch die Inselwelt vor der Küste wurde einbezogen: Unter dem Motto "leichter erreichbare Schären" hat die Stadt zusätzliche Fährverbindungen eingerichtet, um das ganze Jahr über Ausflüge auf direktem Wege zu den Inseln zu ermöglichen. Das große Fest wurde Corona-bedingt auf das Jahr 2023 verschoben.

Mit dem Rad das nachhaltige Göteborg entdecken
Mit dem Rad das nachhaltige Göteborg entdecken (Foto: Happy Visuals / Göteborg & Co)

Klimaneutral und nachhaltig

Göteborg ist einer der nachhaltigsten Städte weltweit. 97 Prozent des öffentlichen Nahverkehrs werden mit erneuerbaren Energien betrieben und 95 Prozent der Hotels sind ökozertifiziert. Die Stadt verfügt über eine Umweltzone im Zentrum und auch der Flughafen ist nach der höchsten Stufe des Airport Carbon Accreditation Scheme zertifiziert. Auch in der Gastronomie wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Es gibt eine große Anzahl an ökologischen, vegetarischen und veganen Cafés und Restaurants in diversen Preisklassen, die zum großen Teil auf das Verarbeiten saisonaler und lokaler Zutaten setzen.

Paddelnd die Hafenstadt vom Wasser erkunden
Paddelnd die Hafenstadt vom Wasser erkunden (Foto: Superstudio D&D / Göteborg & Co)

Göteborg vom Wasser aus entdecken

Ideal kann man die Stadt vom Wasser aus entdecken, etwa bei einer knapp einstündigen Rundfahrt im offenen „Paddan“-Boot. Guides verraten während der Tour, was es mit der mysteriösen Adresse „Stora Nygatan 17 ½“ auf sich hat und warum sich die Statue der „Seemannsfrau“ trauernd vom Meer ab-statt zuwendet. Zudem bietet die Reederei Strömma zwei längere Bootstouren an: um die Insel Hisingen (ab April) und durch die Göteborger Schären (ab Mai).

„Let’s Boat” vermietet Elektroboote für bis zu zwölf Passagiere. Um Kapitän für eine Stunde oder einen Tag zu sein, braucht man weder Vorkenntnisse noch Bootsschein. Die Minireederei ist am Brunnsparken angesiedelt, genau im Blickfeld der Statue von König Gustaf II. Adolf.

Auch eigenhändig kann man in See zu stechen. Mehrere Unternehmen in und um Göteborg vermieten Paddelboote, darunter Point 65. Der Outdoor-Anbieter für Kajaks bietet an vier Orten in Göteborg Selbstbedienungsverleih-Stationen an. Über eine App lässt sich das Kajak unkompliziert auswählen und buchen, eine E-Mail informiert über Gebrauch und Nutzung. Jedes Kajak ist mit einer Schwimmweste ausgestattet.

Unterwegs zu der Insel Fotö im Schären-Archipel
Unterwegs zu der Insel Fotö im Schären-Archipel (Foto: Copyright: Happy Visuals / Göteborg & Co)

Göteborger Schärengarten

Einen Städtetrip nach Göteborg sollte man unbedingt mit einem Besuch des Göteborger Schärengartens kombinieren. Vor der schwedischen Westküste sind Tausende Inseln aus Granit ins Meer gestreut. Der Archipel erstreckt sich von der südlichsten Insel Vrångö vor Göteborg bis zu den Kosterinseln im Norden.

Nördlich von Göteborg liegt die Küstenregion Bohuslän mit sehenswerten Schäreninseln, Hafenstädtchen, Naturschutzgebieten und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Ein Highlight ist die Insel Marstrand mit einer hübschen Uferpromenade und einer über 450 Jahre alten Festung. Gut wandern lässt es sich auf der Insel Bohus-Malmön mit Schärenfeeling pur dank kleiner Buchten, versteckter Strände und fotogenen Felsformationen.

Hönö, Öckerö und Björkö im nördlichen Schärengarten sind größer und weitläufiger und bieten sich für eine Erkundung mit dem Bus, Auto oder Fahrrad an. Per Pedes entdecken kann man einige Inseln auf dem Skärgårdsleden. Der 27 Kilometer lange Wanderweg startet auf Höno und passiert die vier Nachbarinseln Hälsö, Öckerö, Hönö und Fotö, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Eine Hälfte der Wanderung verläuft durch die Natur mit rundgewaschenen Klippen, die andere führt durch die krummen Gassen der Schärensiedlungen.

Vom Fährterminal in Saltholmen ist der südliche und autofreie Schärengarten nur eine kurze Fährfahrt entfernt. Auf Brännö, Styrsö oder Galterö wird fündig, wer auf der Suche nach malerischen Dörfchen, einsamen Küstenabschnitten und idyllischen Badeplätzen ist.

Vom nachhaltigen Göteborg ins süße Fika-Städtchen
Vom nachhaltigen Göteborg ins süße Fika-Städtchen (Foto: Peter Kvarnström / Göteborg & Co)

Gotaleden – per Pedes von Göteborg nach Alingsås

Im Zentrum von Göteborg startet der 71 km lange Gotaleden, der in neun Etappen die Hafenstadt mit dem schwedischen Alingsås verbindet. Die Kleinstadt ist für zwei Dinge bekannt: Cafés und Zimtschnecken, was zusammen die immer so beliebte schwedische Kaffeepause “Fika” ausmacht. Mit einer überdurchschnittlichen Cafédichte hat Alingsås sich den Titel „Schwedens Fika-Hauptstadt“ erarbeitet und es gibt geführte Touren zu den süßesten Lokalen der Stadt. Der Wanderweg ist an Bus und Bahn angeschlossen.

Auf Gartenreise: Gunnebo House and Garden
Auf Gartenreise: Gunnebo House and Garden (Foto: Stefan Günther)

Gärten rund um Göteborg

Die Region Westschweden mit Göteborg als Zentrum bietet rund 100 öffentliche Gärten. Auf der Website „Trädgårdsresan”, zu Deutsch „Gartenreise”, sind die 40 schönsten Gärten mit interaktiver Karte aufgelistet. Das Spektrum reicht von imposanten Schlossgärten über wildromantische Oasen und Bio-Gärten mit Verkauf bis hin zu botanischen Gärten und minimalistischen Anlagen.

Die meisten Gärten entlang der Reiseroute bieten auch Übernachtungsmöglichkeiten an. Das Spektrum reicht von Hotelzimmern im spektakulär modernen Naturmuseum Naturum Victoriahuset über elegante Pensionen in ehemaligen Herrenhäusern und romantische B&B’s bis hin zu den gläsernen Hütten mitten in der Natur.

Slottsskogen: Langlauftour durch Göteborgs Park
Slottsskogen: Langlauftour durch Göteborgs Park (Foto: Beatrice Törnros / Göteborg & Co)

Aktiv bei Eis und Schnee

Sobald frischer Schnee gefallen ist, zieht es die Göteborger zum Skifahren auf die Langlaufloipen. Eine gute Adresse ist das Naherholungsgebiet Sisjön, das etwas südlich von Göteborg liegt: Dort sind die Loipen beleuchtet, sodass man bis in die Abendstunden fahren kann. Auch die Stadtparks Trädgårdsföreningen und Slottsskogen werden an verschneiten Tagen gerne von Langläufern besucht. Letzterer hat außerdem einen schlittenfreundlichen Hügel (Bragebacken), ebenso wie das Naturschutzgebiet Delsjön (Brudarebacken). Wer es rasant mag, hat in und um Göteborg einige Möglichkeiten zum Schlittschuhfahren, entweder auf einer angelegten Eisbahn bzw. in einer Eishalle oder – typisch schwedisch – auf einem zugefrorenen See. Ein guter Anlaufpunkt ist der See Rådasjön, der an sich schon groß ist, aber zudem noch Anschluss an den Nachbarsee Stensjön hat.

Auf dem Weg zum Eisbaden im Schärengarten
Auf dem Weg zum Eisbaden im Schärengarten (Foto: Kjell Holmner / Göteborg & Co)

Kühler Badespaß: Eisbaden

Immer mehr Schweden überwinden sich zum Eisbaden. Das Kaltbadehaus in Hovås südlich von Göteborg ist eine Oase im Grünen. Dort wärmt man sich in der Sauna auf; Handtücher und Bademäntel können gemietet werden. Nach dem Sprung ins kalte Wasser schmeckt der Fischeintopf im dazugehörigen Restaurant besonders gut.

Die Fähren verkehren ganzjährig, sodass ein Schärenausflug auch im Winter möglich ist. Die Insel Björkö hat mehrere sichere Badestellen, darunter die Bucht Klarvik mit Badeleiter und einer herrlichen Aussicht auf die Nachbarinseln Hälsö und Källö-Knippla. Aufwärmen kann man sich in der örtlichen Pizzeria und/oder bei einer Übernachtung in der Björkö SeaLodge. Ebenfalls im nördlichen Schärengarten liegt die Insel Öckerö, wo das Gästehaus Nimbus Zimmer, Verpflegung und eine Sauna anbietet.

Links
Göteborg: goteborgco.se
Göteborg 2023: goteborg2023.com/
Bootstouren: www.stromma.com; letsboat.se
Gotaleden: www.vastsverige.com
Trädgårdsresan: tradgardsresan.se


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