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USA: Ein Allgäuer erobert den Sunshine State

(Quelle: Wolfgang Schneider)

USA: Ein Allgäuer erobert den Sunshine State

"German Qualität" - wie ein Allgäuer im Sunshine State Florida (nicht nur) amerikanische Mägen erobert

Ein Bericht von Wolfgang Schneider

Wer die Ostküste Floridas bereist, landet in der Regel zwangsläufig irgendwann auch in Fort Myers Beach. Traumhaft schön gelegen am Golf von Mexiko. Sonnengarantie pur! Unbedingt ausprobieren sollte man eine der zahlreichen Wassersportarten wie Parasailing oder Kayaking. Wer es lieber etwas ruhiger mag, sollte einfach am Strand entspannen oder den Estero Boulevard entlang bummeln.

Deutsche trifft man dort viele, doch es sind vor allem Urlauber. Deutsche, die sich dort eine Existenz aufgebaut haben, eher weniger. Aber es gibt sie und sie sind sogar erfolgreich. So der Allgäuer Axel, der seit Sommer 2012 "Heidis Island Bistro“ betreibt. Das Bistro findet man seitdem nahezu unterbrochen auf dem Spitzenplatz der Restaurant-Bewertungen von Tripadvisor. Touristen und Einheimische geben sich die Klinke in die Hand. „Es ist hier unheimlich schwer, sich selbstständig zu machen“, erzählt Axel, der die ersten Monate ohne Ehefrau Heidi auskommen musste. „Sie ist in Deutschland geblieben, musste unsere Auswanderung vorbereiten.“ Axel kommt aus der Gastronomie, kennt sich aus, ist gelernter Koch. Mit dem, was ihn im Sunshine State Florida erwartete, hätte er nicht gerechnet: „Hier ist fast alles verboten, die Bestimmungen in Sachen Werbung sind noch viel strenger als in Deutschland. Man muss Anträge über Anträge stellen, genehmigt wird nicht einmal ein Werbeschild. Dabei wäre gerade das sehr wichtig für uns, weil wir in einem unauffälligen Gebäude ein Stücken zurück gesetzt hinter der Straße liegen.“ Das interessiert die Stadtverwaltung aber nicht, so dass Axel mit seiner Mutter und zwei Angestellten andere Wege nutze, um auf sich aufmerksam zu machen: Service und Qualität eben! Und das scheint zu klappen.

61 Plätze hat das kleine Lokal, in dem es morgens mit dem Frühstück los geht und bis in den Abendstunden um 21 Uhr Speisen und Getränke serviert werden. Nur montags ist dicht: „Einen freien Tag brauchen wir einfach“, so Axel, der den Einkauf macht und ab nachmittags in der offenen Küche steht. Das Frühstücksgeschäft macht Mutter Karin. Stolz ist der Chef vor allem auf etwas, was Amerikaner in Bistros und Restaurants so nicht unbedingt kennen - frische Waren: „98 Prozent unserer Produkte sind frisch zubereitet.“ Das mögen auch die Amerikaner, die mittlerweile etwas mehr als die Hälfte der Gäste ausmachen. Besonders stehen diese auf Axels Sauerbraten und seine Weißwürste.

Entstanden ist die Idee, sich in der Sonne Floridas selbstständig zu machen, bei einem Urlaub im September 2009 in Cape Coral. Doch bis das richtige Objekt gefunden war, dauerte es eine ganze Weile. Schließlich wurde es die alte Bäckerei direkt am Estero Bolulevard. Von der Unterzeichnung des Mietvertrages bis zur Eröffnung dauerte es dann noch einmal ein halbes Jahr. Bereut hat Axel seinen Schritt bisher nicht: „Es ist nicht ungefährlich, weil ich hier ja nicht abgesichert bin. Zwei bis drei Jahre habe ich Zeit, schwarze Zahlen zu schreiben. Aber so, wie es jetzt aussieht, dürfte das klappen.“


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