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Terceira (Azoren): Insel-Paradies im Atlantik

Die drittgrößte Insel ist – wie der Name anklingen lässt – das hügelige, grün karierte Terceira. Die UNESCO erklärte das Zentrum der Inselhauptstadt Angra do Heroísmo mit den prächtigen Palästen und Kirchen bereits in den 80er Jahren zum Weltkulturerbe. Der Strand von Praia gehört zu den schönsten des Archipels, zudem gibt es viele vom Meer ausgewaschene Felsenpools. Entdeckenswert sind die eindrucksvollen Vulkanhöhlen.

Terceira, die Dritte unter den Azoren-Inseln

Ursprünglich trug die Insel den Namen Jesus Christus, doch als portugiesische Seefahrer diese im 15. Jahrhundert entdeckten, wurde diese in Terceira umbenannt. "Die Dritte" wurde sie genannt, weil sie nach Santa Maria und Sao Miguel entdeckt wurde. Die Gegenden um Quatro Ribeiras und Sao Sebastao waren zuerst besiedelt, doch Angra und Praia boten bessere Häfen und so kam es, dass sich die Menschen dort ansiedelten. Im 16. und 17. Jahrhunderte erlebte Terceira durch den Orient-Handel wachsenden Schiffsverkehrs im Atlantik und die Rückkehrer aus der Neuen Welt eine Blütezeit.

Nach einer kurzen spanischen Regentschaft, waren die folgenden beiden Jahrhunderte für die Insel eine schwierige Zeit. Durch den portugiesischen Erlass, dass Handelsschiffe Lissabon direkt ansteuern sollten, kamen immer weniger nach Terceira. Eine große Auswanderungswelle war die Folge. Danach sorgte bis 1870 der Anbau von Orangen und dessen Export nach England für einen gewissen Wohlstand. Eine erneute Wirtschaftskrise hatte zur Folge, dass wieder viele Menschen auswanderten. Seit dem zweiten Weltkrieg gewann die Atlantik-Insel wieder an Bedeutung, als Basis für die britische Luftwaffe. Heute befindet sich Terceira - auch dank des wachsenden Tourimus - in einer Aufschwungphase.

Angra do Heroismo

Angra do Heroismo, im 16. Jahrhundert erbaut und war im Zeitalter der Entdeckung der Handelsrouten nach Südamerika und Asien einer der wichtigsten Versorgungshäfen im Atlantik. Über 300 Jahre lang spielte diese eine Schlüsselrolle als Knotenpunkt zwischen den Kontinenten. Den Beinamen „do Heroísmo“ erhielt die Stadt im 18. Jahrhundert von Königin Maria II., weil die Bürger sie in heldenhafterweise im Bürgerkrieg unterstützt hatten. Übersetzt bedeutet der Name „Bucht der Heldenhaftigkeit“. Durch ein Erdbeben wurde die Stadt 1980 zerstört, später jedoch zum Teil originalgetreu wieder aufgebaut und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Renaissance-Stadt war im Laufe ihrer Geschichte sogar zweimal die Hauptstadt Portugals.

AngraJazz Festival

Seit 1999 zieht es jedes Jahr im Oktober Jazz-Fans aus der ganzen Welt auf die Azoren, auf die Insel Terceira. Das Angra-Jazz-Festival verwandelt dann das historische Zentrum der Inselhauptstadt Angra do Heroísmo, das die UNESCO1983 zum Weltkulturerbe erklärte, in ein Mekka für Jazz-Liebhaber.


Die portugiesischen Azoren-Inseln

Etwa auf halber Strecke zwischen Europa und dem amerikanischen Kontinent gelegen, sind die portugiesischen Azoren-Inseln ein einmaliges Naturparadies. Ein Reiseziel für Individualisten und Aktivurlauber. Jede der neun Inseln hat ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter, ihren besonderen Reiz. Mehr zu den Azoren.


Casas Açorianas

Wer auf den Azoren eine besondere Unterkunft sucht, sollte sich ein Casa mieten. Bei den Casas Acorianas erhält man neben Kost und Logi auch Einblicke in das Leben der Azorianer. Die Bandbreite des Angebots der Casas ist groß: Da gibt es ehemalige Herrenhäuser, die heute kleine, individuelle und zugleich moderne, komfortable Landhotels sind, aber auch einstige Klöster, die minimalistisch, aber komfortabel ausgestattete, ehemalige Mönchszellen vermieten. Fast alle dieser Casas Açorianas verfügen über Gärten, Pools, manche über Tennisplätze oder eigene Boote.

Auf Terceira ist das Quinta do Martelo zu empfehlen, das einige Kilometer von der Insel-Hauptstadt Angra do Heroísmo entfernt liegt. Hier findet man die authentische Atmosphäre des Leben auf einem Gutshof der vergangenen Zeit. Es gibt Werkstätten und einen Verkaufsladen, wie dies vor etwa fünfhundert Jahren üblich war. Im eigenen Restaurant werden traditionelle Gerichten mit lokalen Produkten angeboten. Untergebracht werden Übernachtungsgäste in traditionellen Landhäusern, die mit modernen Komfort ausgestattet sind. Es ist eine Entdeckungsreise in das ländliche Leben vergangenen Tage.

Festas do Espirito Santo

Bei den Heilig-Geist Festen wird auf den Azoren ausgiebig gefeiert. Jedes Jahr ab Pfingsten bis Oktober begehen die Orte auf allen Inseln ihren höchsten Feiertag. Traditionell richtet der „Imperador“, der mit Krone und Zepter zum Kaiser gekrönt wird, das Fest aus. Er ist für Speis und Trank für das ganze Dorf verantwortlich. Bunt geschmückte Prozessionen mit Festwagen ziehen durch die Straßen, begleitet von Musikkapellen und Sängern. Höhepunkt des Festes ist die Verköstigung der Gäste mit der Sopa Espirito Santo, der Heilig-Geist Suppe.

Die Tradition der Festas do Espirito Santo stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ursprünglich als Armenspeisung gedacht, sind diese heute lebhafte Volksfeste, bei denen die Azoreaner ihren Glauben an den Heiligen Geist zum Ausdruck bringen. Jede Insel hat im Laufe der Jahrhunderte ihre eigenen Rituale entwickelt. Vor allem auf der Insel Terceira sind die sogenannten Imperios, kleine, zum Teil sehr farbenfrohe Kapellen, Mittelpunkt der Festlichkeiten. Zu erkennen sind diese auch durch die Insignien des Heiligen Geistes – Taube, Zepter und Krone. Während des Heilig-Geist Festes empfängt der Kaiser hier seine Gäste. Rundherum wird freigiebig Essen verteilt und gefeiert.

Vulkanhöhle Algar do Carvão

Auf Terceira sind Spuren des vulkanischen Ursprungs des Archipels in der Höhle von Algar do Carvão zu finden. Mehr als 90 Meter geht es in der "Kohlengrube" hinab in die Tiefe zu einem kleinen See mit kristallklarem Wasser. Der knapp 340 Stufen umfassende Weg ist gesäumt von Stalagmiten und Stalagtiten. Durch einen Spalt im Felsen dringt Licht ein und lässt ein eigenartiges Szenario entstehen. Die Vulkanhöhle liegt im Inselzentrum am Rand der Caldeira de GuilhermeMoniz, dem mit 15 Kilometer Durchmesser größten Vulkankrater des gesamten Archipels.

Wale & Delfine

Wale zum Greifen nah: Von Mai bis Oktober können Besucher mit etwas Glück die sanften Riesen des Meeres beobachten. Mehr als 20 Walarten leben in den Azorengewässern, darunter Pott-, Buckel-, Blau- und Zwergwale sowie Orcas. Delfine sind dort ganzjährig anzutreffen. Von der Insel-Hauptstadt starten Walbeobachtungstouren per Boot und auch von vielen Aussichtspunkten auf der Insel kann man Wale und Delfine erblicken.

Trekking & Co.

Die Azoren, die Gruppe von neun kleinen bis kleinsten, landschaftlich äußerst reizvollen Inseln weit draußen im Atlantik, sind immer noch ein Geheimtipp für Individualreisende. Die Insel Terceira lässt sich ideal per Pedes entdecken. Wer es liebt auf einsamen Pfaden mit traumhafter Aussicht auf Land und Meer zu wandern, ist hier genau richtig. Die bekannteste Trekking-Route auf der Insel ist der Rundweg um den Monte Brazil nahe der Hauptstadt Angra do Heroismo. Unterwegs gelangt man immer wieder an Stellen mit atemberaubenden Aussichten. Der Berg zählt auch bei den Insulanern zu den beliebtesten Ausflugszielen.

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Text, Fotos und Videos: Andrea Quaß


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