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Test: Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen

Test: Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen

(rf) Die Sicherheitsstandards sind bei zehn Kreuzfahrtschiffe bei einer Stichprobe überprüft worden. Fazit: Die Ozeanriesen sind in einem Guten bis sehr guten Zustand. Auf allen getesteten Schiffen gibt es moderne Sicherheits-, Rettungs- und Brandschutzeinrichtungen. Bei der Umsetzung und Handhabung der Sicherheitsstandards gibt es jedoch noch Verbesserungspotenzial, so bei den Seenotrettungsübungen. Grund zur Beanstandung gab es bei vier Schiffen (Norwegian Epic, MSC Fantasia, Navigator of the Seas, MSC Splendida). So wurden etwa nicht alle Passagiere zusammengerufen oder die Übungen wurden zu oberflächlich durchgeführt. Zudem waren Rettungswesten oder Rettungsinseln verschlossen oder festgebunden und Rettungswege verstellt waren.
Das größte Sicherheitsrisiko sieht der ADAC unterhalb der Wasserlinie. 50 Prozent der Kreuzfahrtschiffe (Adventure of the Seas, Norwegian Epic, MSC Fantasia, MSC Orchestra, MSC Splendida) sind laut Schiffsleitung mit Ausnahmegenehmigungen der Flaggenstaaten unterwegs. Um Arbeitsabläufe auf den Versorgungsdecks zu erleichtern dürfen die wasserdichten Türen (Schotten), die unterhalb der Wasserlinie liegen, auf See geöffnet bleiben. Die SOLAS-Konvention, die international die Sicherheit auf See regelt, schreibt vor, dass alle Schotten auf See geschlossen zu halten sind. Nur in Einzelfällen und nach Prüfung können Flaggenstaaten Ausnahmen gewähren. Ein Schlupfloch, das in der internationalen Seefahrt häufig genutzt wird. Offene Schotten können schwerwiegende Folgen haben, wenn etwa ein Schiff Leck schlägt, Wasser eintritt und sich schnell und unkontrolliert im Rumpf ausbreitet.

Infos zur Stichprobe:
Die zehn Kreuzfahrtschiffe aus der ADAC Stichprobe waren während der Untersuchung alle im Mittelmeer unterwegs. Nach einer inkognito Überprüfung gaben sich die ADAC Tester als solche zu erkennen, um mit Schiffsleitung und Crew auch für Passagiere unzugängliche Sicherheitseinrichtungen begutachten zu können. Nur neun der zehn Schiffe konnten jedoch bewertet werden, da der Kapitän der Costa Serena auf Anweisung der Reederei den Testern die Kooperation verweigerte.


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